Meckenlohe

 

 Also,das gibt’s wirklich. Ein Weiher, dahinter ein vom Himmel gefallener

Strommast, wie aus dem Roman von Juli Zeh, den ich nicht mag, aber

auch nicht richtig misslungen finde, weil er gegen Windparks

anpredigt, die neuen donquichotteschen Windmühlen, die irgendwann

auch hier stehen werden mit ihrem Sirren hoch oben. Dabei

ist die Hässlichkeit schon weit gediehen, hier am Arsch der Welt:
Der verwaiste Bootssteg, das grünliche Wasser, die leeren Parkplätze,

um die die nicht vorhandenen
Besucher konkurrieren, eine Straße, ein paar Häuser, ein Reisebüro,
ein Grieche, dessen Parmigiana (ja, es ist ein assimilierter Italo-Grieche)
immer etwas zu trocken aus dem Backofen kommt
und dann aus der Schale gekratzt werden muss.


„Wir sind am Kämpfen“, sagt der Wirt und schwärmt von seinem
Lokal in der Oberpfalz, das er aufgeben hatte müssen, ein absoluter
Edelgrieche mit einer Parmigiana zum Niederknien. Sagt er.
Jetzt aber sei er am Kämpfen. Den Ouzo gibt es gratis.

Er schmeckt, dass man sich einen Grappa wünschen würde.

 

Es war die Zeit, als ich nur noch animierte Wut-Smileys verschicken

und fremde Menschen auf der Straße anschreien wollte:
Da ging ich öfter hin. Die vom Mond gefallene Hässlichkeit
hatte es mir angetan und der Wirt und sein Spruch „Wir sind am Kämpfen.“
Das war ich auch. Ich glaube nicht, dass mich der Grieche verstand.
Ich verstand ihn ja auch nicht.