Cindy aus Marzahn & ich.

Die Dame hat mich nie interessiert. Der pinkfarbene Jogginganzug, die an geronnenes Rührei erinnernde Perücke mit der ebenfalls pinkfarbenen Schleife, der schräg-vulgäre Vorstadtsprech: Geht man so unter die Leute ? "Princess of Plattenbau" nannte sie die New York Times. Schöner ließ es sich kaum sagen.

 

Nun ist Schluss damit, und zum ersten Mal wird Ilka Bessin, wie Cindy wirklich heißt, interessant. Unter der Überschrift "Zu Hause sitzen und flennen" verriet sie dem Spiegel, wie ihr wirklich zumute ist. In Münster habe sie Angst gehabt, auf offener Bühne umzukippen, und sich gefragt, wer sie, die Übergewichtige, dann von der Bühne tragen solle. Und wenn sie von einer Tournee heim kam, habe sie sich aufs Sofa geschmissen und sei drei Tage lang liegen geblieben, so kaputt war sie. Auch dass sie in einer TV-Show als Lady Gaga mit brennendem BH durch den Saal rennen sollte, trug nicht unbedingt zu ihrem Wohlbefinden bei.

 

Letzten Endes, das wird in dem Interview deutlich, war Cindy aus Marzahn vor allem eins: Opfer einer peinlichkeitsgeilen Öffentlichkeit, die ihren Spaß haben will, koste es, was es wolle. Dass Ilka Bessin, 44, diese schrille Kunstfigur dennoch lieb gewonnen hat, sodass es ihr schwer fällt, sich von ihr zu trennen, ist die bemerkenswerte Schlusspointe dieses Gesprächs.

 

Man wünscht ihr alles Gute für eine Zukunft ohne Cindy, dafür mit Würde. (www.cindy-aus-marzahn.de)

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Kommentare: 1
  • #1

    Löffelchen (Samstag, 09 Juli 2016 18:40)

    Trotz allem, liebe ich sie.