
Manchmal, ganz selten, brauchen wir Twitter. Zum Beispiel beim Spiel gegen die Ukraine. Da griff sich Nivea-Mann und Bundestrainer Jogi Löw ungeniert in die Hose (Europa schaut zu, na, und ?!) und roch anschließend am Finger seiner Nachforschung. Die Twittergemeinde, erregungsbereit wie immer, überschlug sich sogleich in Pro & Contra-Tweets.
So sehr, dass es in der Presse-Konferenz am Tag danach noch mal Thema war.
Lukas Podolski, Ex-Kölner & Humorist qua Geburt, sprach daraufhin zur versammelten Journaille: "Also, bei der Mannschaft ist das kein Thema. 80 Prozent von Euch und von uns haben sich schon mal die Eier gekrault."
Großes Gelächter. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte, so heißt es, wird in der DFB-Pressekonferenz Szenenbeifall gespendet.
Bei den Öffentlich-Rechtlichen dagegen: betretenes Schweigen. Da berichten wir mal lieber nicht, so die Losung, der Rundfunkrat kann sehr humorlos sein. Und der DFB, Humorlosigkeit ist auch sein Markenzeichen, legt gleich Protest ein. Gegen Bilder, die es immerhin so gegeben hat. Protestiert also gegen die Realität.
Manchmal, wer hätte es gedacht, brauchen wir jetzt schon Twitter. Für den 360°-Blick.
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